«Beim FCW lernte ich, wie wichtig Leidenschaft und Teamgeist sind»

Der frühere FC-Wiedikon-Junior Niklas Häusler hat kürzlich seinen ersten Profivertrag beim FCZ unterschrieben. Ein Gespräch über Aussichten und Erinnerungen.

Schon als Fünfjähriger trat Niklas Häusler dem FC Wiedikon bei, das war 2012. Die folgenden sieben Jahre lernte er hier bei den jüngsten Junioren das ABC des Fussballs, ehe er 2019 zum grossen FC Zürich wechselte und sich dort im Nachwuchs etablierte.        

Niklas, Glückwunsch zum Profivertrag, den du mit knapp 18 vom FC Zürich erhalten hast. Was bedeutet das für dich?

Niklas Häusler: Erst einmal danke für all die Gratulationen, die ich bekommen habe! Es war ein Ziel von mir, einmal einen Vertrag beim FCZ zu unterschreiben. Deshalb freue ich mich auch sehr. Ich sehe dies als einen ersten Schritt und als Wertschätzung für meinen Einsatz und meine Leistungen an.

Hast du nun den festen Plan, ganz auf den Fussball zu setzen?

Ein Traum wäre es schon, voll auf die Karte Fussball zu setzen und davon leben zu können. Aber ehrlich gesagt ist das noch ein weiter Weg und hängt von ganz vielen Faktoren ab. Vor allem natürlich von der Gesundheit. Ich will deshalb unbedingt einen Plan B haben, weshalb ich mich auch weiterhin auf Schule und Ausbildung konzentriere.

Deine ersten fussballerischen Schritte hast du als Junior beim FC Wiedikon unternommen. Wie erinnerst du dich an diese Zeit?

Es war eine unbeschreibliche Zeit: unbeschwert mit Freunden Fussball zu spielen und Spass zu haben, das war für mich das Schönste als Kind. Die Chance zu bekommen, im Verein des Quartiers spielen zu können, ein paar Meter von daheim. Jede freie Minute waren wir im Heuried! Ich habe immer noch Kontakt zu früheren Mitspielern und auch zu Trainern. Vor allem zu den Jungs, die gute Freunde geworden sind und mich auch später immer unterstützt haben.

Gibt es etwas, das du in dieser Zeit beim FC Wiedikon über den Fussball gelernt hast, das dir heute noch nützt?

Das Wichtigste, was ich mitnehmen konnte, ist sicherlich, nie den Spass am Fussball zu verlieren. Denn ohne Freude am Spiel fehlt die Motivation, sich weiterzuentwickeln und immer besser zu werden. Beim FC Wiedikon habe ich gelernt, dass Einsatz, Leidenschaft und Teamgeist genauso wichtig sind. Diese Einstellung hilft mir auch heute noch – nicht nur auf dem Fussballfeld, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens.

Hat man damals beim FC Wiedikon gesehen, welche Aussichten Niklas Häusler im Fussball einmal haben könnte? Diego Studer, heute im Trainerteam des C2, war Niklas’ Trainer im E1. Er erinnert sich: «Er war aussergewöhnlich spielintelligent, erkannte vielversprechende Situationen vor allen anderen. Dazu verfügte der Linksfuss über eine überragende Ballbehandlung.» Damals spielte der 2007 geborene Niklas mit 06er- und sogar 05er-Jahrgängen zusammen. Obwohl er jünger war als die anderen, sei er herausgestochen, sagt sein früherer Trainer. «Da konnte man schon erahnen, dass aus ihm einmal etwas Besonderes werden könnte.» Seine körperliche Unterlegenheit habe er durch Technik und Übersicht mehr als wettgemacht. Geblieben ist Studer auch dies, nicht minder wichtig: «Niklas war immer sehr anständig und wissbegierig. Auch Kritik konnte er gut annehmen.»

Dani Benz  

Wiediker Erinnerungen mit Niklas Häusler: Strammer Bub im roten Dress – strammer Schuss mit dem linken Fuss.