Der FC Wiedikon verliert sein Heimspiel gegen ein starkes Oetwil-Geroldswil mit 0:3. Das Ergebnis fällt zu deutlich aus, denn der FCW hielt über weite Strecken gut mit.
Eines vorneweg: Die Heuried-Truppe vermochte sich gegenüber dem vorangegangenen Match gegen den FC Regensdorf (2:3) deutlich zu steigern. Dumm war einfach, dass ein Gegner zu Gast war, der in dieser Form beim Aufstieg noch ein Wörtchen mitzureden hat.
In der 5. Minute lancierte «Ballzirkler» Ivan Bonfardin das Spiel mit einem Freistoss, der die Lattenoberkante streifte. Und fünf Minuten später erwischte Georg Odermatt den Ball freistehend nach einem Corner von Pablo Kessler nicht richtig: übers Tor.
Hingegen machte der Limmattaler Captain Sandro Lutz – gefühlte 170 Zentimeter gross – alles richtig, als er den Ball nach einem Corner ohne abheben zu müssen in die Maschen setzte. Fehler in der Zuordnung der Einheimischen mit negativen Folgen.
Der FCW liess sich dadurch nicht entmutigen und kam in der 25. Minute zu einer weiteren Chance durch Nilo Cavalli, wiederum nach einem Eckball. Der gegnerische Torhüter stand jedoch dort, wo er zu stehen hat: in der nahen Ecke.
Dann begann das Zwischenfurioso von Oetwil-Geroldswil. Zwischen der 30. und der 37. Minute hielt Dylan Kadi nach nicht zwingenden, aber doch reellen Chancen mit drei Paraden den Kasten sauber. In der 40. Minute konnte jedoch auch er nichts mehr ausrichten. Ein Mittelfeldspieler des Gegners konnte ungehindert durch die Mitte spazieren – wo war sein Gegenspieler, der dies verhindern sollte? – und Patrick Pereira in die Schnittstelle anspielen. Der bedankte sich, umkurvte Torhüter Kadi und schob zum 0:2-Pausenstand ein.
«Das Spiel ist noch nicht verloren», sagten sich die Wiediker, wenn auch nur in Gedanken. 57. Minute: Cavalli erwischte den Ball mit dem Kopf nicht richtig – leider. 66. Minute: Kessler wurde auf der Seite freigespielt, doch sein Schuss, der leider eher als «Schüsschen» bezeichnet werden muss, streifte die Lattenoberkannte. Hatten wir das nicht schon mal?
Und dann halt wieder in der 69. Minute: Beim Spielaufbau verliert unser Verteidiger nach einem Ausrutscher den Ball an den Gegner, der Innenverteidiger kommt zu spät bzw. es fehlt an der Abstimmung. Den anschliessenden Pass der Gäste verwertete deren Mittelstürmer Roman Herger sicher. Dies im Stil einer wahren Nummer 9: Praktisch den ganzen Match nicht gesehen, aber zur Stelle, wenn es drauf ankommt. Damit war der Match gelaufen: Endresultat 0:3.
Das deutliche Resultat widerspiegelt jedoch das Spielgeschehen auf dem Platz nur teilweise. Die Wiediker hielten über weite Strecken gut mit, aber das Offensivspektakel war letztlich zu harmlos. Und: Zwei der drei Gegentore wären mit besserem taktischen Verhalten vermeidbar gewesen. Das gehört ja neben den Beinen, dem Kopf und dem Herzen bekanntlich auch zu einem Fussballspiel.
Der FCW verabschiedet sich nach dieser dritten Niederlage im dritten Spiel der Rückrunde nun wohl definitiv vom Kampf um die Spitzenplätze. Doch ein Rang mit vorderen Mittelfeld, der sozusagen für die Europa League berechtigt, liegt alleweil noch drin.
Übrigens: Die Europa League hiess früher mal Uefa-Cup. Und davor, anno domini, Messestädte-Cup. Dabei stellt sich in dieser vorösterlichen Zeit sofort die Frage: Was haben Messen (kirchliche und weltliche) eigentlich mit Fussball zu tun?
Roberto De Tommasi
Nächstes Spiel
Sonntag, 13. April (Palmsonntag), 11.00 Uhr, Allmend Brunau: FC Red Star 2 – FC Wiedikon 1